Frankreich Austausch

Seit Freitag, den 07.04., sind die Französisch-SchülerInnen der G8 und S8 mit ihren BetreuerInnen wieder zurück vom Austausch aus Poitiers. Was dort mit Frost begann und in Paris mit sommerlichen Temperaturen endete, war gespickt voll von vielfältigen Eindrücken aus dem Familien- und Schulleben unseres Nachbarlandes. Trotz angeblicher Sprachschwierigkeiten schlugen sich die Kinder allesamt prima in der Fremdsprache und konnten sich selbst hartnäckigen Austern- und anderen Meerestierangeboten erfolgreich entziehen. Die französische Partnerschule hat gleich nachgelegt und ist seit Mittwochabend mit 17 SchülerInnen und 2 Kolleginnen in Hamburg. Die HamburgerInnen revanchierten sich mit sonniger Kälte und Sightseeing-Touren von Elphie und Hafen, über Rathaus von innen bis Michel von oben.

Am Mittwoch den 12.04. fuhren die französischen AustauschschülerInnen samt Begleiterinnen aus dem deutschen Winter wieder ins heimatliche und frühlingshafte Poitiers in Westfrankreich zurück. Der Hamburgbesuch war trotz der frostigen Temperaturen sehr eindrucksvoll gewesen, und neben den vielen touristischen Zielen war vor allem die Besichtigung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu einem unerwarteten und sehr persönlichen Erlebnis geworden: Einer der französischen Schüler stieß in den digitalen Archiven auf die Einträge über seinen Ur-Urgroßvater, der dort in einem der Außenlager gearbeitet hatte und kurz vor Kriegsende 1945 in Neuengamme gestorben war. Er war seinerzeit aus Poitiers deportiert worden, nachdem er flüchtende Personen bei sich versteckt hatte und allem Anschein nach denunziert worden war. Die Konfrontation mit diesem Dokument aus der Vergangenheit war sowohl für die französischen als auch die deutschen SchülerInnen eine geradezu symbolische Situation, war es doch nicht zuletzt der Jugendaustausch seit Anfang der 1960er Jahre, der die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den ehemaligen „Erbfeinden“ Deutschland und Frankreich maßgebend gefördert hatte.