Die Samen der Demokratie – Abschluss der Demokratie-Werkstatt von LI und Deutscher Schulakademie
Letzte Woche fand das fünfte und abschließende Modul der „Demokratiewerkstatt“ vom Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) sowie der Deutschen Schulakademie statt, an der unsere Brecht-Gymnasium und unsere Brecht-Stadtteilschule in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam teilgenommen haben.
Vertreten wurde die Brecht-Schule bei diesem Abschlussmodul wiederum von unserem engagierten Schülersprecher:innen-Team sowie von Frau Waldhauer, Herrn Müller und Herrn Schneider, die allesamt noch einmal viele Impulse rund um das Thema Demokratie an der Schule mitnehmen konnten. Schon der Veranstaltungsort war besonders: Nicht am LI wie sonst üblich, sondern im Kulturkaufhaus „Jupiter“ gegenüber dem Hauptbahnhof trafen sich Lehrkräfte und Schüler:innen der 13 teilnehmenden Schulen. Inmitten eklektischer Kulissen und Requisiten der „Hanseatischen Materialverwaltung“, die das oberste Stockwerk des ehemaligen Karstadt Sport Kaufhauses als Event-Ort betreibt, wurde am ersten Tag noch einmal der Stand der Dinge in Sachen Demokratie in allen Schulen beleuchtet und reflektiert.
Dabei besuchte am Nachmittag die immer noch neue Hamburger Bildungssenatorin Ksenija Bekeris die Werkstatt und diskutierte mit Schüler:innen und Lehrkräften gemeinsam den gegenwärtigen und zukünftigen Stellenwert von Demokratiebildung an den Hamburger Schulen. Sie unterstrich dabei die fundamentale Bedeutung von Demokratiekompetenzen in unserer Zeit und dass Schule hier eine zentrale Rolle zukomme. Allerdings sprach sich die Politikerin, die selbst auch als Berufsschullehrerin tätig war, z.B. gegen die flächendeckende Einführung eines Pflichtfaches „Demokratie“ aus. Vielmehr könnten und sollten demokratische Grundwerte und Fähigkeiten in jedem Fachunterricht vermittelt und erprobt werden, die Leitperspektiven der neuen Bildungspläne könnten hier den Weg weisen.
Nach dem Besuch der Senatorin bekamen die einzelnen Schulgruppen noch einmal Zeit an einer Übersicht zu arbeiten, die ihre ursprünglichen Ziele zu Beginn der Werkstatt vor über zwei Jahren dem tatsächlich Erreichten sowie zukünftig Gewünschten gegenüberstellt.
Das Zusammentragen der unterschiedlichen Schritte, die unsere Schule in Richtung einer lebendigeren Beteiligungskultur gemacht hat (Einführung regelmäßiger Treffen des Schüler:innen-Parlaments sowie des neuen Schüler:innen-Rats, regelhafte Teilnahme der Schülersprecher:innen an Konferenzen und Workshops der Lehrer:innen, Start der Veranstaltungsreihe „Demokratie im Gespräch bei Brecht“, regelmäßige Treffen der AG Demokratie, Ausbau der Feedback-Kultur u.a.) belegen eindrucksvoll, wie gut wir die „Demokratie Werkstatt“ als Chance und Startpunkt für den Auf- und Ausbau der Brecht-Schule zu einer Demokratischen Schule genutzt haben.
Der abschließende Freitag begann mit spannenden Diskussionen zu Fallbeispielen insb. zu aktuellen, realistischen Herausforderungen für Schulen „an den Rändern der Demokratie“, also etwa im Umgang mit extremen Positionen in der Schule oder Schwierigkeiten bei der Durchführung von Diskussionsveranstaltungen. Danach bekamen alle Gruppen den Auftrag, den bisherigen Prozess der Stärkung der Demokratie an ihrer Schule in einem „Standfoto“ festzuhalten.
Mithilfe der vorhandenen Requisiten entschied sich das Brecht-Team für ein organisches Thema, das nicht nur durch das positive Brecht-Grün besticht, sondern auch das unablässige Pflegen und Hegen der Demokratie (auch an der Schule) in den Vordergrund stellt.
Wir haben gemeinsam die Samen gesät und wollen und werden Mitbestimmung, Partizipation und Engagement an unserer Schule weiter wachsen sehen.