Besuch in der Synagoge und Besuch von “Meet a Jew”
Warum tragen Männer eine Kopfbedeckung? Warum wird die Tora um zwei Stäbe gewickelt? Was ist “koscheres” Essen? Kurz vor den Ferien hatte der Beauftragte der Jüdischen Gemeinde Hamburg viel zu tun: Zwei Stunden lang beantwortete er geduldig und mit Humor die vielen Fragen der SchülerInnen der jetzigen G7b zur Bedeutung der Gegenstände in der Synagoge und über das religiöse jüdische Leben. Im großen Gebetssaal wurden uns sogar die Torarollen im Toraschrein gezeigt. Es braucht ein Jahr um eine Tora zu schreiben, denn alle fünf Mosebücher müssen von Hand auf einer Pergamentschriftrolle, die auf zwei Stäbe gewickelt ist, abgeschrieben werden. Sie sind darum sehr wertvoll und werden wie ein Schatz behandelt.
Nach dieser interessanten und lehrreichen Veranstaltung war die Klasse sehr gut vorbereitet auf einen Besuch von zwei jungen ehrenamtlichen Teamerinnen vom Begegnungsprojekt “Meet a Jew”, das am ursprünglichen Vielfalttag, in der jetzigen G7b und c stattgefunden hat.
Die Kinder konnten in der Gesprächsrunde alle möglichen Fragen zum Alltag stellen wie z.B.: Dürft ihr an Shabbat zu einer Feier mit nicht-jüdischen Klassenkameraden gehen? Wie religiös seid ihr? Glaubt ihr an ein Leben nach dem Tod? Habt ihr selbst schon Ausgrenzung in der Schule erfahren?
Beide betonten, dass sie sich zwar nicht immer an alle Gebote halten würden, ihnen ihr Glaube sehr wichtig sei und sie sich in der Gemeinschaft der Gemeinde, vor allem in der Jugendarbeit, sehr wohl fühlten. So erzählten sie uns von “Jewrovision Contest”, der ähnlich wie der Eurovision Song Contest jährlich stattfindet. Den beiden Teamerinnen ist es gelungen, besonders die Vielfalt innerhalb der jüdischen deutschen Community anschaulich darzustellen. Zudem fühlten sie sich auch verantwortlich, nicht-jüdische Jugendliche über aktuelles jüdisches Leben in Deutschland aufzuklären, um durch Begegnung gegen den steigenden Antisemitismus aktiv zu sein. Wir haben viel Neues erfahren und bei uns können die Teamerinnen sicher sein, dass sie ihr Ziel erreicht haben.