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Der Lotse geht von Bord…

24.06.2020 | Aktuelles

Nach 32 Jahren erfolgreicher Arbeit

Jubel, Trubel und Heiterkeit. Ein ausgelassenes Fest und eine Pausenhalle, die aus allen Nähten platzt. –
Ja, das wäre der angemessene Rahmen für eine Ehrung des pädagogischen Lebenswerkes von Klaus Nemitz gewesen! So brachte Herr Graeber es einleitend für das Moderatoren-Duo, das er mit Frau Kühnast an diesem frühen Abend bildete, auf den Punkt. Statt einer so skizzierten Feier musste in der sparsam möblierten Pausenhalle am 23.06.2020, bedingt durch die Pandemiebeschränkungen, eine ganz besondere Veranstaltung stattfinden, in der eine ganz besondere und für die Erfolgsgeschichte der Brecht-Schule maßgebliche Persönlichkeit geehrt wurde: Klaus Nemitz.
Nachdem er im vergangenen Sommer bereits die Schulleitung des Gymnasiums Brecht abgegeben hatte, scheidet er in diesem Sommer auch als pädagogischer Geschäftsführer aus dem Amt – und geht in den verdienten Ruhestand.
Die Redebeiträge sowie die vorab aufgezeichneten und in der Halle auf eine Leinwand projizierten Musikbeiträge wurden dank des technischen Know Hows von Herrn Dr.Toufexis  und Herrn Barth live in das Internet übertagen. So wurde es auch denjenigen, die nicht zu den wenigen, geladenen Gästen gehören konnten, ermöglicht an der Feier teilzuhaben.
Als kaufmännischer Geschäftsführer würdigte Herr Haase die enge, partnerschaftliche und erfolgreiche Zusammenarbeit in der Doppelspitze der Geschäftsführung. Er stellte das enorme Wachstum der Mitarbeiter- und Schülerzahlen heraus, das mit dem Paradigmenwechsel hin zur Hochbegabtenförderung (des Gymnasiums Brecht) verbunden gewesen sei. Gleichermaßen betonte er aber auch die harmonische Zusammenarbeit aller fünf Schulformen unter dem Dach der Brecht-Schule GmbH.
Grüße aus der Hamburger Schulbehörde, namentlich des Senators Rabe, überbrachte Frau Dr. Martens. Ihr Redebeitrag würdigte Klaus Nemitz anhand von neun Merkmalen einer idealen Führungspersönlichkeit, wie sie Friedemann Schulz von Thun entwickelt hat.
Frau Rossi, Herr Schneider und Herr Stahl überreichten das Unikat einer Festschrift. In über 40 Beiträgen sind darin persönliche Würdigungen und Erinnerungen von Menschen versammelt, die Klaus Nemitz auf seinem Weg begleiten durften. „Schwerere Lektüre“ befand sich in drei Bücherkisten, die sie ein wenig später auf die Bühne wuchteten. In diesen lagerten in der Mitarbeiterschaft gesammelte und mit persönlichen Widmungen versehene Bücher, die, so die Hoffnung der Überreichenden, Lesestoff für lange Zeit sicherstellen sollten!
Vielstimmigkeit war Stilprinzip der ungewöhnlichen und gelungenen Veranstaltung.  So sprach als langjähriger Wirtschaftsprüfer der GmbH Herr Jäger. Dem scheidenden pädagogischen Geschäftsführer wünschte er produktive Un-Ruhe, um neue Erkenntnisse zu sammeln. Eine gemeinsame Rede hielten Frau Messerschmidt als Schulleitern der Grundschule und Frau Hoffman, als Klaus Nemitz Nachfolgerin an der Spitze des Gymnasiums. Beide würdigten insbesondere seinen erfolgreichen Einsatz für die schulformübergreifende Zusammenarbeit.
In Videobotschaften wendeten sich der ehemalige Schüler Jonas S. und einer der Architekten des Neubaus, Herr Kramer, an die Runde.
Einen humorvollen Kontrapunkt zu allen ernsthaften Würdigungen des Lebenswerkes von Klaus Nemitz setzte die Rede von Herrn Böttcher. Sein abschließender Wunsch,  in Klaus Nemitz Ruhestand möge eine Chronik der Brecht-Schule entstehen, wurde mit lautem Applaus bedacht.
Vielstimmigkeit war ebenfalls Stilprinzip der  eingespielten musikalischen Beiträge, reichte diese doch von Klassik über Samba und Soul bis hinein in die die Gefilde der deutschen Popmusik. Mit der Umdichtung von Andreas Bouranis WM-Hit in „Ein Hoch auf … Klaus“ hatte Herr Barth im Vorfeld eine Textfassung vorgelegt, die zur sichtlichen Begeisterung des Geehrten in einer Video-Collage von einem virtuellen Chor präsentiert wurde.
Zusätzlich zu der Vielzahl an Buchpräsenten wurde Klaus Nemitz mit edlen Weißweinen, einer Collage von Mitarbeiterfotos und üppigen Blumensträußen beschenkt. Das letzte Geschenk überreichte dann im Namen der Gesellschafter der GmbH Herr Mehldau-Friesicke. Im Text der gerahmten Urkunde bestätigen die Gesellschafter, dass sie den langjährigen pädagogischen Geschäftsführer aus dem Gesellschafterverhältnis entlassen und, juristisch bedeutsam, auch entlasten.
Sichtlich und hörbar bewegt wandte sich zum Abschluss der Veranstaltung der Geehrte selbst an die Zuhörerschaft vor Ort und im Netz und blickte auf 32 lange und bewegte Jahre zurück. Er betonte seine Dankbarkeit, nicht nur allein dem pädagogischen Personal, sondern allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber. Nur im Zusammenwirken aller sei diese Erfolgsgeschichte möglich gewesen. Dass er Teil dieser habe sein dürfen, dafür empfinde er neben Dankbarkeit ein tiefes Gefühl persönlichen Glücks und Stolz.
Er gehe auch mit Zuversicht für die Zukunft der Brecht-Schule, weil mit der Einsetzung von Herrn Schneider (als neuem pädagogischen Geschäftsführer) und Frau  Hoffman an der Spitze des Gymnasiums und als neue Gesellschafterin ein echter Generationenwechsel vollzogen worden sei.
Die persönliche Motivation, mit welcher der Lehrer für Deutsch und Gemeinschaftskunde, Klaus Nemitz, einst angetreten sei, sei es gewesen, die Schule menschlicher machen. Er habe sie zu einem besseren Ort machen wollen, als er ihn als Schüler selbst erlebt hatte.
Dass Klaus Nemitz nicht nur dieses Ziel erreicht, sondern in seinem pädagogischen Wirken weit mehr geschafft hat, das war Essenz aller Würdigungen an diesem in jeder Hinsicht denkwürdigen Abend in der Pausenhalle – gefeiert werden durfte die vitale Lebendigkeit eines beindruckenden, pädagogischen Lebenswerkes.

Johannes Stahl

 

 

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