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Im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf die schriftliche Überprüfung im Fach Deutsch haben wir, Schülerinnen und Schüler einer VP-Klasse im Rahmen des Themas “Lyrik des Expressionismus” eigene expressionistische Gedichte verfasst. Hier ist eine Auswahl zu finden.

Der falsche Zauber der Stadt

Ich richte meinen Blick auf es, das Ungeheuer umgeben von Rauch und Nebel.

Bereit durch diesen Strom zu fließen, ausgerichtet dafür ist mein Segel.

Die Stadt sie brennt, lichterloh, in seinem roten alles verschlingenden Antlitz.

Viele Menschen haschen durch sie wie Blutkörperchen, welch Wahnwitz.

 

Alles verschlungen, alles verschwimmt, das Ungeheuer reißt mich in seinen Bann.

Bewusst bin ich mir des Zaubers, welcher Besitz ergreift über Frau und Mann.

Härter, besser, schneller, Sozialdarwinismus wo auch immer wir hinschauen.

Eine Morphose verwandelt den Dämon langsam zu einem Engel, welch Grauen.

 

Ist das das Stockholmsyndrom? Meine Gedanken schreien „Wo bin ich?“

Der Dämon in seinem ungeheuren Charme hat er es mir angetan.

Unruhe, Ruhe, Unruhe, Ruhe, der Zyklus, ständig begleitet er mich.

Bezirzt hat er mich, gefangen, in dem ultimative Masterplan.

 

Vielleicht ist es hier doch nicht so grauenhaft wie erahnt.

Nein, wir begehen all diese Sünden, obwohl ER uns ermahnt.

Am Ende macht nur der falsche Gott gewinn am letzten Quartal.

Der Dämon lacht, denn er richtet bei unserem letzten Tribunal.

N.

Stadtmenschen

Laut– immer lauter

Schnell– immer schneller

Allein– nie gemeinsam

Alles voll und trotzdem leer

 

Stumme Schreie – Häuserreihen

Lautes Schweigen – leises Schreien

Kein Glück – keine Freude

Kein wir – nur ich

 

Alles voll und trotzdem leer

Leer in der Menge – elefantenleer

Niemand sieht – niemand fühlt

Helldunkel – nur buntes Grau

 

Weltverloren und erschöpft

Einsam in der Menge

Wann ist es vorbei

Menschen einsam in der Stadt.

 

K.

Ohne Blicke

Alle Straßen voll von grau,

Fabrik ein riesenhoher Bau,

aus dem Schornstein dunkler Rauch,

dunkel alle Augen auch.

 

Nachtschicht schweigt, jeder bleibt für sich.

Kaltes, kleines, einsames Ich.

Endlos zieht das Band vorbei,

endlos leidvoll stummer Schrei.

 

Im Ofen die schwarze Asche,

Funke, Glut und Feuer kalt.

Morgen allein im Maschinenwald.

Blicke die ich nicht erhasche.

L

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