Ben Salomo zu Gast bei Brecht
In seinem mit Spannung erwarteten Vortrag sprach der Deutsch-Rapper Ben Salomo mit Schüler*innen aus den Klassen S1a/b/d und H12a, S12 und S13 über seine Erfahrungen als Jude in Deutschland. Viele weitere Klassen waren per Livestream zugeschaltet.
Aufgewachsen in den Hinterhöfen Schönebergs, wurde Ben Salomo bereits als Jugendlicher wegen seiner Wurzeln diskriminiert. Aber auch aus der Deutschrap-Szene schlägt ihm immer wieder Feindseligkeit entgegen, die bis hin zu persönlichen Bedrohungen reicht. Um sich von den gewaltverherrlichenden und antisemitischen Aussagen seiner Musikerkollegen zu distanzieren, gab er im Mai 2018 seine erfolgreiche Konzertreihe »Rap am Mittwoch«, mit der er monatlich bis zu zwei Millionen Views auf YouTube erreichte, auf. Den Deutschrap hält er mittlerweile für eine gefährliche Musikrichtung, dessen Einfluss vollkommen unterschätzt wird. In seinem aktuellen Buch “Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens” ruft er zur Wachsamkeit auf. Authentisch und direkt erzählte Ben Salomo den Schüler*innen, was es heißt, als Mensch jüdischen Glaubens in Deutschland zu leben, sich permanent in einem Zustand der Angst zu befinden, offener Bedrohung, Aggression und Anfeindung ausgesetzt zu sein. Dem Kampf gegen jeglichen Antisemitismus widmet er sich seitdem mit seiner ganzen Energie, die Friedrich-Naumann-Stiftung (https://www.freiheit.org/de/focus/clapforcrap) unterstützt und begleitet seine Besuche in Bildungseinrichtungen.
Trotz der Brisanz und auch der Beklommenheit, die mit dem Thema Antisemitismus und Judenhass verbunden ist, stimmten die aufmerksamen Schüler*innen mit Applaus den Vorschlag zu, dass es wichtig sei, sich für andere Menschen einzusetzen und einzugreifen, wenn ihnen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung im Alltag begegnen und nicht gleichgültig zu sein.
In der Kürze der Zeit konnte nicht auf alle aufgekommenen Aspekte tiefergehend eingegangen werden, dafür wurden sicher zahlreiche Denkanstöße gegeben, die zu einer weiteren kritischen Auseinandersetzung im Klassenverband zum Thema Antisemitismus anregen sollen.