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Vielfalt-AG erhält Margot-Friedländer-Preis in Berlin

17.09.2023 | Aktuelles, Vielfalt

„Seid Menschen!” 

Ein Aufruf zur Erinnerung

Margot Friedländer rief uns mehrmals in ihrer Rede und in unseren Gesprächen dazu auf, uns weiterhin gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierungen einzusetzen.

Begleitet von Eva Pruss reisten wir als Delegation der Vielfalt-AG zur Preisverleihung des diesjährigen Margot Friedländer-Preises nach Berlin. Wir bekamen den Preis für eine „Wanderausstellung mit Folgen“, also unser fortgesetztes erinnerungskulturelles Engagement, das in Form eines Mahnmals im Winter auf dem Schulhof eingeweiht werden wird.

Ehrung im Max-Liebermann-Haus

Gemeinsam mit drei weiteren Gruppen aus ganz Deutschland wurden wir feierlich im Max-Liebermann-Haus direkt neben dem Brandenburger Tor geehrt. Der Saal füllte sich mit unterschiedlichen Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, unter ihnen der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein. Zu unserer großen Überraschung hielt die Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Laudatio und man merkte, dass ihr das Thema des Abends – Demokratie verteidigen – ein wichtiges Anliegen war. Sehr detailliert ging sie auf unser Projekt, das Mahnmal für „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“ ein und zeigte sich gleichzeitig über den Entstehungs- und Gestaltungsprozess des Mahnmals beeindruckt.

Die Begegnung mit Margot Friedländer

Nach Reden der Sponsoren und der Jury näherte sich für uns alle der Höhepunkt des Abends: Die persönliche Begegnung mit Margot Friedländer! Die 101-jährige Bundesverdienstverdienstkreuzträgerin ist Überlebende der Shoa und Namensgeberin des Preises. Mit 88 Jahren kehrte sie aus den USA nach Berlin zurück, und engagiert sich unermüdlich als Autorin und Zeitzeugin in Schulen und Institutionen gegen das Vergessen. „Ich mache das für euch!“, betonte sie mehrmals. „Seid wachsam: Niemals soll euch das geschehen, was mir geschehen ist!“

Das Preisgeld und das Bildungsprogramm in Berlin

Das Preisgeld haben wir für die Entwicklung des Mahnmals bekommen. Es war eine einmalige Erfahrung, die Auszeichnung von dieser so wichtigen Person überreicht zu bekommen und ihre Wertschätzung zu erfahren.

Unser dreitägiger Aufenthalt in Berlin wurde von einem breiten Bildungsprogramm begleitet. Besonders zu nennen sind dabei die Führung im Haus der Wannseekonferenz und ein Workshop über jüdische Musik mit dem sympathischen Duo Folkadu. Wir sangen gemeinsam das jiddische Lied „Chiribim Chiribom“ und bekamen einen Einblick in die Sprachen Ladino und Hebräisch. Dazu kam der bereichernde Austausch mit den anderen Preisträger*innen.

Die Rückkehr mit Erinnerungen

Glücklich über diese besondere Erfahrung kehren wir mit Urkunde und Pokal zurück, die nun in unserer Vitrine im Erdgeschoss des Altbaus zu sehen sind.

(Lauryn Abubakari, Matti Bliß, Josefina von Bronk, Anouk Fischer, Jelena Wagner)

 

Der Margot-Friedländer-Preis

Der Margot-Friedländer-Preis wird seit 2014 an schulische Projekte verliehen, die sich „mit dem Holocaust, seiner Zeugenschaft, Überlieferung und historischen Kontinuitätslinien in interaktiven Projekten auseinandersetzen.“ In ihrer Laudatio für die insgesamt drei in diesem Jahr ausgezeichneten Projekte hob die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, hervor: „Margot Friedländer lässt uns verstehen, was es bedeutete, im Nationalsozialismus ein jüdisches Kind gewesen zu sein. Ihr unermüdliches Engagement als Botschafterin für ein friedliches Zusammenleben ist ein Aufruf an uns alle, Verantwortung zu übernehmen für eine Gesellschaft, in der Ausgrenzung und Diskriminierung keinen Platz haben. Der Margot-Friedländer-Preis ist daher eine wundervolle Idee, um das Engagement junger Menschen in der Auseinandersetzung mit dem Holocaust zu fördern und die Erinnerung wachzuhalten.“  Wir als Brecht-Schule sind stolz und glücklich über die Auszeichnung und danken den beteiligten Schüler:innen und Kolleg:innen unserer Vielfalt-AG herzlich für ihr grandioses Engagement.

(Christoph Schneider, Pädagogischer Geschäftsführer)

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